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Über mich

Ich habe Vincent 1999 kennengelernt, als er bei einem Deutschlandbesuch in Bonn in unserer Elterninitiative 73 e.V. und der Adelheidisschule ein Praktikum machte. Meine Kinder besuchten in dieser Zeit diesen Kindergarten und die Grundschule. Er wohnte in der Zeit privat bei unserer Kindergartenleiterin. Sie und ihr Mann haben sich in den Wochen um ihn gekümmert.

Ich blieb seither mit Vincent in mehr oder weniger regelmäßigem Kontakt. Vincent hat mich über seine Familie, die Schule und seine Visionen auf dem Laufenden gehalten. Wir haben uns auch über konkrete Vorhaben ausgetauscht. Ich habe finanziell geholfen, wenn es nötig war, und Vincent hat mich mit Informationen und Fotos zum Fortschritt der Projekte versorgt. Für seine zwei jüngsten Söhne Elvis und Experito habe ich vor Jahren die Schulpatenschaften übernommen. Experito ist nun mit der Schule fertig und möchte studieren, Elvis besucht noch die Secondary School in Matugga.

Vincents Einladung, ihn und seine Familie in Uganda zu besuchen, wurde seit vielen Jahren immer wieder erneuert. Mein Mann Bernd und ich haben diese Idee aus verschiedenen Gründen immer wieder auf die lange Bank geschoben. Jetzt, wo wir kurz vor dem Renteneintritt stehen, dachten wir, dass es an der Zeit ist, dieses Abenteuer doch zu wagen, bevor wir zu alt dafür sind: Hück oder nie, wie der Rheinländer sagt. Und wir freuten uns riesig, dass sich unsere Söhne und Schwiegertöchter auch für diese Idee begeisterten. Also flogen wir im Januar 2024 zu sechst nach Uganda.

Die ganze Familie Zinunula holte uns am Flughafen in Entebbe ab und brachte uns in Kleinbussen nach Matugga. Wir haben so viel Gastfreundschaft und Herzlichkeit erfahren und konnten sehen und begreifen, wie das tägliche Leben in einem Dorf in Afrika abläuft. Es hat mich tief berührt, wie geduldig und respektvoll die Menschen miteinander umgehen, wie das Wenige geteilt wird und wie unfassbar viele Kinder in größter Armut leben. Natürlich gibt es auch das Gegenteil: Wenige, aber riesige Steinhäuser mit hohen Steinmauern und Stacheldraht und fließendem Wasser mitten auf Hügeln und Wiesen. Unter dem Eindruck dieses Landes kam ich nicht umhin, über mein eigenes Leben mit allen unbemerkt liebgewonnenen kleinen Luxuseinlagen und Annehmlichkeiten nachzudenken. Auch über die Selbstverständlichkeit, mit der unsere Kinder – oft mehr oder weniger lustlos - die Schule besuchen, welches Überangebot an Essen und Kleidung hier herrscht und wie wir – mich selber eingeschlossen – gedankenlos oder respektlos mit unserem Wohlstand umgehen. Wir haben hautnah erlebt, wie wertvoll Trinkwasser in einem so regenreichen und grünen Land wie Uganda ist, wie man ohne Strom, Waschbecken und Wassertoiletten zurechtkommt (den Föhn lassen wir das nächste Mal zu Hause…), wie fröhliche, lachende Kinder in einfachsten Räumlichkeiten – teilweise ohne Fenster und Türen – lernen, wie dankbar die Eltern sind, dass ihre Kinder unterrichtet werden und Maisbrei und Bohnen zum Mittagessen bekommen oder ein T-Shirt oder Kleid aus Vincents kleinem Kleidersammlungsfundus (POOR SAMARITAN BASKET) geschenkt bekommen. Für Vincent und seine Frau Rose ist es ganz normal, immer wieder Kinder aus armen Familien bei sich aufzunehmen, ihnen einen Schlafplatz zu geben, sie  zu kleiden, zu ernähren und ohne Schuldgeld zu unterrichten. Wir haben in den wenigen Wochen so viel erlebt, so viele interessante, ernste und herzliche Gespräche geführt mit Vincent und Rose, ihren Söhnen, Freunden, Nachbarn, den Kirchenvertretern.

 

Wir haben erfahren, wie stark und unermüdlich sich die ganze Familie Zinunula und die Lehrer für die Schulbildung der Kinder aus den ärmeren Familien engagieren, wie wichtig eine gute Bildung und Ausbildung ist, um die Armut zu bekämpfen und das Land politisch und wirtschaftlich wachsen zu lassen. Wir sahen, wie groß auch das Interesse der Jugendlichen und jungen Mütter ist, Nähen und Schneidern zu lernen, zu backen und zu kochen, Kurse in Bildhauerei und Kunst zu belegen oder – ganz oben auf der Beliebtheitsskala bei den Jugendlichen – Hairdressing & Cosmetics zu erlernen. Oder wie dankbar erwachsene Schüler sind, versäumte Schulkenntnisse in Abendkursen für Lesen und Schreiben nachholen zu können.

Noch in Uganda war für uns alle klar, dass ein einfaches „Weiter so“ nach unserer Rückkehr nach Deutschland keine Option ist. Wir nahmen uns vor, eine kleine Hilfsorganisation zu gründen, um das Schulprojekt und die Ausbildung junger Erwachsener zu unterstützen.

So haben wir den gemeinnützigen Verein „EduConnect Uganda Bonn e.V.“ gegründet und hoffen, dass viele Sympathisanten und Spender unsere Ideen und Ziele mittragen, Schulpatenschaften übernehmen oder gezielt Projekte (z.B. Brunnen, Stromversorgung, Tische und Stühle für das Restaurant, neue Schulkassenräume) finanziell fördern. Die konkreten Projekte werden wir nach und nach auf unserer Homepage veröffentlichen.

Ich werde nun mit Beendigung meiner beruflichen Tätigkeit, die mich im positiven Sinne gefordert und gleichzeitig sehr bereichert hat, meine Erfahrungen nutzen und mich dafür engagieren, neue (natürlich viel kleinere…) Projekte gemeinsam mit unseren Freunden in Uganda auf die Füße zu stellen.

 

Wir als  Gründungsmitglieder hoffen, Freunde, Kollegen, Verwandte, Nachbarn und Bekannte als Mitglieder oder Sponsoren zu gewinnen und somit ein kleines Hilfsnetzwerk aufzubauen. Jeder kleinste Beitrag – seien es 10 oder 20 Euro im Monat oder 150 Euro im Jahr für eine Schulpatenschaft (die kann man z.B. auch zu dritt übernehmen) oder sei es ein Beitrag für einen Brunnen oder eine Zuschuss für den Ausbau eines Schlafraums für Helfer und Praktikanten aus Deutschland – alles wird zu einer großen Hilfe für die Betroffenen und Freunde in Uganda. Das ist meine Motivation: gemeinsam mit anderen etwas Gutes und Nützliches aufbauen.  Darauf freue ich mich sehr…

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